In der Schülerbibliothek LARA trifft sich MdL Willi Stächele und Vorsitzender des Ausschusses für Europa und Internationales mit Schülerinnen und Schülern, die im Zuge des Erasmus+Programms an verschiedenen Austauschprogrammen mit Schulen in anderen europäischen Ländern teilgenommen haben, um am Vortag des Europatags über die gemachten Erfahrungen ins Gespräch zu kommen. Willi Stächele hat 1970 am MGM Abitur gemacht und die Schülerzeitung „Pepo“ mitbegründet. Für den Aufbau Europas seien solche Schüleraustausche und Begegnungen wichtig, bestärkt Stächele das Engagement der Schulgemeinschaft. Gerade angesichts der derzeitigen Weltlage müsse Europa wieder begründet werden besonders durch direkten Kontakt. Stächele hört zu und stellt Fragen, während die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Jahrgangsstufen von ihren Erfahrungen in Polen, Frankreich, Italien, Ungarn, Kroatien, Schweden und Norwegen berichten. Mit dem Hinweis auf das denkwürdige Tagesdatum, den 8. Mai als „Tag der Befreiung“, ermutigt er die Jugendlichen darin, sich europäisch-politisch einzubringen.

 

Willi Stächele besucht die 8d

Eigentlich hätte die Klasse Französisch, doch heute ist ein besonderer Gast bei ihnen: Herr Willi Stächele, MdL und Vorsitzender des Ausschusses für Europa und Internationales.

Herr Stächele hat vor über 50 Jahren am MGM  Abitur gemacht und sieht nun, wie ein modernes Klassenzimmer aussieht: Alle Schüler/innen haben ein iPad auf ihren Tischen. Vorne befinden sich Lehrer-ipad, AppleTV, PC, Dokumentenkamera und eine große Projektionsfläche, auf welcher der Besucher selbst, sein Wahlkreis und sein Wahlkreisbüro mit Kontaktmöglichkeiten eingeblendet sind.

Die Lehrerin Frau Föckler-Teuchert hat die Fächer Englisch, Französisch und leitet ein Rechtsprojekt. Die Schüler begrüßen Herrn Stächele und den Schulleiter Herrn Windisch daher zunächst auf Englisch. Zunächst wird geklärt, in welcher Sprache die Veranstaltung nun sein soll: Englisch, Französisch oder Deutsch stehen zur Wahl. Man einigt sich schnell auf Deutsch. Französisch, so Stächele, habe er am MGM nicht gehabt, sondern Latein. Die Nachbarsprache habe ihm aber später in seinem politischen Leben  gefehlt.

Der Politikunterricht beginnt gleich mit einer tollen Überraschung: Schüler/innen sollen der Lehrkraft beantworten, was die Abkürzung hinter dem Namen Stächele,  MdL,  bedeutet. Ein Schüler kann die Frage gleich beantworten  und bekommt von Herrn Stächele, der ersichtlich erstaunt ist, dass ein Schüler der 8. Klasse das ohne iPad-Recherche so schnell weiß, eine Freikarte für den Europapark geschenkt!

Stächele berichtet aus seinem Leben nach dem Abitur am MGM im Studium, als Staatsanwalt, Bürgermeister, Politiker. Auf die Frage einer Schülerin, wie man denn erkennen könne, ob Politik für einen selbst das Richtige sei, antwortet er, dass man demokratische Ämter, wie z.B. Klassensprecher oder Schülersprecher übernehmen solle oder sich bei der Schülerzeitung Pepo, die er übrigens zu seiner Schulzeit mitbegründet habe, einbringen könne zur Wahrnehmung der Meinungsfreiheit. Zudem sei es wichtig, Vereine zu besuchen, um Teamfähigkeit zu erlernen.

In seinem Leben, so Stächele habe es auch Misserfolge gegeben, aber das sei völlig normal. „Wenn ihr fallen solltet, dann steht ihr wieder auf und glaubt an euch“, instruiert er die Schüler.

Einem Video entnehmen die Schüler Informationen zu den Zuständigkeiten der EU und suchen sich einzelne Bereiche aus, über die sie mit Stächele ins Gespräch kommen wollen: Verkehr,  Freizügigkeit, Digitalisierung und Sicherheit werden gewählt.

Ein Schüler ist der Meinung, dass es nicht so viele Verbindungen nach Straßburg geben würde und wünscht sich eine bessere Anbindung für einen einfacheren Austausch Mit dem Nachbarland. Er selbst hat gerade einen französischen Austauschschüler bei sich aufgenommen.  Stächele erklärt, dass das alles immer unter Finanzierungsvorbehalt stehe und erklärt, wie man momentan nach Straßburg gelangt. Reisen ist für Schüler/innen der 8d wichtig. Sie erzählen dem Politiker, welche erste Hürde sie nun in Bezug auf ihre Englandreise im Oktober  hätten. Man müsse sich zuerst eine elektronische Einreisegenehmigung (ETA-Antrag)  erstellen lassen. Das sei kompliziert. Um europaweit oder weltweit mit anderen sehr einfach  kommunizieren zu können, würden sich die Schüler/innen iPads-griffbereit im Klassenzimmerschrank-  wünschen, um Videokonferenzen mit anderen Jugendlichen in der Fremdsprache abzuhalten. Hierzu machte sich der Politiker gleich Notizen, was die Schüler/innen sehr beeindruckte.

Das Thema Sicherheit  treibt die Schüler um.  Stächele stimmt zu, dass er sich noch vor Jahren niemals hätte vorstellen können, dass man sich wieder Gedanken über eine Militärpflicht machen müsse. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine habe sich das allerdings geändert. Er erklärt den Schülern, dass der heutige Tag ein Tag sei, an den man erinnern müsse:  Heute ist das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. Stächele erklärt den Schülern einerseits, warum es eine Reserve bei der Bundeswehr brauche, aber auch, welche Möglichkeit es für die Jugendliche gebe, den Wehrdienst abzulehnen.  Er würde Männer und Frauen bei dem Militärdienst gleichermaßen einbeziehen.

Die Stunde endete mit einem digitalen Tool, Slido. Darüber konnten die Jugendlichen ihre Wünsche für ihre Zukunft  mitteilen und hoffen, dass sich Herr Stächele in ihrem Sinne für sie einsetzt. Ganz weit oben standen: Frieden und Gerechtigkeit.

Text: Foe/Wie

Fotos: Wie

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