Fast einen Monat lang durften wir, Lukas Panknin und Nele Büssing (Klassenstufe 12), mit der Unterstützung des Erasmus+-Programms in Oslo leben. Zusammen besuchten wir von Ende August bis Ende September das Oslo Handelsgymnasium (OHG) und sammelten dabei tolle Erfahrungen. In verschiedenen Kursen wie Deutsch, Norwegisch als Fremdsprache, Englisch, Chemie und Geschichte war es uns möglich, das norwegische Schulsystem kennenzulernen. Dank der Unterstützung der Lehrerschaft, in Norwegen besonders Petra, Elisiv und Ottar (ja, in Norwegen werden Lehrer mit Vornamen angesprochen), haben wir uns stets willkommen und gut aufgehoben gefühlt. Im recht alten Schulgebäude waren auf drei Etagen um die 1000 Schüler im Alter zwischen 16 und 18 Jahren untergebracht, das heißt, es gab nur Schüler der Oberstufe. Nicht nur dies war ungewohnt für uns, sondern auch die norwegische Art. Immer kam man uns mit Freundlichkeit entgegen, jedoch sind die Norweger selbst sehr reserviert. Durch die Zurückhaltung war es sehr schwer, engeren Kontakt zu knüpfen oder gar Freundschaften mit norwegischen Schülern zu schließen. Allerdings gehört das auch einfach zur Kultur in dem skandinavischen Land dazu. Anders als die etwas verschlossenen norwegischen Schülern war die Klasse „Norwegisch als Fremdsprache“, die nur aus zugezogenen Jugendlichen aus anderen Ländern bestand. Diese waren viel offener uns gegenüber als die norwegischen Schüler.

Da sich keine Gastfamilie gefunden hatte, lebten wir in einem Hostel. Dort hatte man die Möglichkeit, sehr viele verschiedene Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturen kennenzulernen. Die Unterbringung im Hostel hat uns definitiv noch selbstständiger in Oslo sein lassen.

 

In unserer Freizeit haben wir beide dann eigenständig die Stadt erkundet. Mit 600.000 Einwohnern und einer (für eine Hauptstadt) kleinen Innenstadt war Oslo sehr überschaubar. Durch die Kompaktheit konnte man alles sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen und war schnell überall. Mit der Lage am Fjord oder den Seen um die Stadt herum ist Oslo einfach wunderschön. Vom Dach des Opernhauses zum Beispiel hat man etwa eine tolle Aussicht über die Inseln,  die vor Oslo liegen. Norwegen und Oslo ist teuer, gerade auch das Essen. Für Minderjährige ist aber der Besuch vieler Museen und Sehenswürdigkeiten kostenlos, was wir auch ausgenutzt haben, so z.B. das Munch-Museum oder das Vigeland. Die Nähe vom Stadtzentrum in die Natur ist auch ein großer Pluspunkt in Oslo. So kann man mit Fähren auf die Inseln im Fjord fahren oder eine Wanderung am Sognsvann See unternehmen.

Insgesamt haben wir während unseres Aufenthaltes großartige Erfahrungen sammeln dürfen. Wir haben Dinge gelernt, die man wahrscheinlich sonst nicht in der Schule lernt, und unsere Zeit in Oslo vollkommen genossen. Deshalb sind wir beide sehr dankbar für diese Reise. Wir können andere nur ermutigen, auch solch einen Auslandsaufenthalt zu machen.

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