Gerne berichte ich an dieser Stelle von meinem Erasmus-Aufenthalt in Amsterdam im Dezember 2023.

Zwei Wochen durfte ich den Unterricht am Cartesius Lyceum besuchen. Auf der Homepage der Schule wird diese u.a. wie folgt beschrieben: „Die Unterschiedlichkeit, die Neugier, die Einzigartigkeit, die Kreativität und die Unternehmenslust der Stadt Amsterdam spürt man auch an der Schule. Die Schule traut sich anders zu denken, zu handeln und hat Mut.“

Genau dies durfte ich erleben. Die Klassen sind wesentlich multikultureller zusammengesetzt als unsere Klassen am MGM. Der Unterricht ist sehr praktisch orientiert, jedoch weniger spezifisch. Inhalte waren Kochen, das Erstellen von Präsentationen, Homepages und Flyern. Der Unterricht war so konzipiert, dass die Vorbereitung auf die Klassenarbeiten im Unterricht stattfand und nicht mehr zu Hause gelernt werden musste. Es gab sehr wenig Hausaufgaben. Insgesamt ist es in den Niederlanden absolut unüblich, dass die Eltern mit den Kindern für Klassenarbeiten lernen. Dies führte zu einer enormen Chancengleichheit.

 

Die technische Ausstattung der Schule war deutlich fortschrittlicher als am MGM, da jede/ jeder Schüler:in über einen eigenen Laptop verfügte, der im Unterricht und zuhause genutzt werden durfte. Es gab in allen Klassenzimmern elektrische Tafeln und ein Mac Book.

 

Der Unterricht begann erst um 8.30 und war über den gesamten Tag verteilt. Einmal hatte ich bis um 16.30 Unterricht. Die einzelnen Stunden dauerten 60 Minuten. War eine Lehrkraft erkrankt, fiel der Unterricht einfach aus und man hatte eine Freistunde. In dieser konnte man sich an einem Kiosk oder Snackautomaten mit Süßigkeiten und Süßgetränken bedienen.

Auch war die Handynutzung in der Pause erlaubt, was dazu führte, dass es sehr wenig sozialen Kontakt zwischen den Schüler:innen gab. An dieser Stelle war ich froh, dass es am MGM anders geregelt ist.

 

Bevor ich nach Amsterdam ging, konnte ich ein wenig Niederländisch verstehen, da meine Oma und deren Familie in den Niederlanden wohnt. Nun kann ich eigentlich alles verstehen, konnte also auch den Unterricht gut auf Niederländisch folgen. Auf einfache Sätze konnte ich am Ende auf Niederländisch antworten. Da die Niederländer jedoch sehr gut Englisch verstehen, habe ich die meiste Zeit einfach Englisch gesprochen, während sie Niederländisch sprachen.

 

Meine Freizeit habe ich mit meiner niederländischen Familie oder Kindern aus meiner Klasse auf dem Fahrrad, in Boulderhallen oder im Skatepark verbracht. Das Fahrradfahren in Amsterdam ist eine Erfahrung für sich, niemand trägt einen Helm, die Autofahrer taten mir Leid, da nie auf sie Rücksicht genommen wurde.

 

Es war eine unvergessliche Zeit, die mich sicherlich stark geprägt hat.

IMG_1587
Nach oben