Biologie
Das Unterrichtsfach Biologie
Die Biowissenschaften stellen als eine der führenden Wissenschaftsdisziplinen ein breites Wissensspektrum zur Verfügung, das von den Systemanalysen der Ökologen bis zu den molekularen Strukturrekonstruktionen der Biophysiker reicht. Ihre Erklärungsansätze eröffnen vielfältige Zugänge zu den verschiedensten Dimensionen unseres Lebens, indem sie uns einerseits unsere belebte Umwelt in ihrer beeindruckenden Vielfalt und Fitness erschließt und andererseits unsere eigene biologische Bedingtheit vor Augen führt. Die Evolutionstheorie und ihre Kontroversen markieren hierbei in besonderer Weise die Tiefe und Reichweite dieser Disziplin.
Gleichzeitig prägen biowissenschaftliche Teildisziplinen an den naturwissenschaftlichen Erklärungs- und Entscheidungsgrenzen – in der Bioethik oder im Konzept des menschlichen Bewusstseins – heute unseren wissenschaftlichen, politischen und kulturellen Diskurs. Biologie stellt dementsprechend als Unterrichtsfach eine faszinierende Herausforderung dar und bietet den Lernenden ein beeindruckendes Stück Welterschließung in den Dimensionen von Ich-, Umwelt- und Wissenschaftsverständnis.
Wie sieht der Unterricht in der Sekundarstufe I aus?
Weshalb schlägt eigentlich mein Herz schneller, wenn ich laufe? Weshalb ist es wichtig, sich gesund zu ernähren? Was ist eigentlich eine Impfung? Weshalb kann ich im Dunkeln keine Farben sehen? Was ist ein Chromosom? Wie fliegt ein Vogel?
All diese Fragen spiegeln wider, mit welchen Themenschwerpunkten wir uns auf Grundlage der verschiedenen Basiskonzepte und des Kerncurriculums im Fach Biologie in der Sek I unter anderem beschäftigen: Es geht um Pflanzen und Tiere (Wirbellose und Wirbeltiere), insbesondere den Menschen, seine Anatomie und Physiologie sowie auf molekularer Ebene um sein Immun- und Hormonsystem sowie seine Zellen bis auf genetischer Ebene. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper trägt dabei wesentlich zum Selbstverständnis des Menschen bei. Sie ermöglicht faszinierende Einblicke in Bau und Funktion des eigenen Körpers und leistet damit einen wichtigen Beitrag, die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu erkennen, und fit und gesund zu bleiben.
Dabei gehen wir nach Möglichkeit, ausgehend von Phänomenen und ableitbaren Problemstellungen, gezielt den naturwissenschaftlichen Erkenntnisweg über Hypothesenbildung und Versuchsplanung bis zur Versuchsauswertung und Theoriebildung.
Ganz nach Pestalozzis Idee des Lernens „mit Kopf, Herz und Hand“ stellen wir in möglichst vielen Themenbereichen das direkte Planen, Durchführen, Beobachten und Erleben in den Vordergrund, um dadurch ein tieferes Verständnis zu erreichen.
In der Mittelstufe bieten Biologielehrer:innen den Schüler:innen in Kooperation mit dem DRK Müllheim einen Erste-Hilfe-Kurs an. Dabei kann biologisches Grundlagenwissen über den Menschen ganz praktisch angewandt werden. Interessierte Schüler:innen können danach im Schulsanitätsdienst mitarbeiten.
Wie sieht Unterricht in der Sekundarstufe II aus?
„Naturwissenschaftliche Grundbildung (Scientific Literacy) ist die Fähigkeit, naturwissenschaftliches Wissen anzuwenden, naturwissenschaftliche Fragen zu erkennen und aus Belegen Schlussfolgerungen zu ziehen, um Entscheidungen zu verstehen und zu treffen, welche die natürliche Welt und die durch menschliches Handeln an ihr vorgenommenen Veränderungen betreffen.” (OECD, 1999)
Entsprechend der Scientific Literacy ist es unser Anliegen im Biologie-Unterricht der Sekundarstufe II, z.B. durch möglich häufiges praktisches Arbeiten Phänomene erfahrbar zu machen, die Sprache und Historie der Naturwissenschaften zu verstehen, ihre Ergebnisse zu kommunizieren sowie sich mit ihren spezifischen Fachmethoden und deren Grenzen auseinanderzusetzen, wie es auch im Kerncurriculum festgeschrieben steht. Dabei knüpft der Unterricht in der Kursstufe an die im Sekundarbereich I erworbenen Kompetenzen an.
In der Oberstufe werden regelmäßig Kurse auf erhöhtem und grundlegendem Anforderungsniveau angeboten. Der Biologieunterricht in der Sek II kann nicht die Inhaltsfülle der Fachwissenschaft abbilden, sondern vermittelt exemplarisch ausgewählte, konzeptionell bedeutsame Prinzipien des Faches. Großen Wert legen wir auf praktisches Arbeiten (mit dem Mikroskop) sowie die Durchführung von Experimenten im Unterricht oder in Laboren außerhalb der Schule (z.B. Novartis, Schullabor, Networking Labore).
Unser großes Ziel ist es, dazu beizutragen, die Schüler:innen zukunftsfähig zu machen, durch das Erlangen grundlegender Erkenntnisse und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften ein Weltbild zu entwickeln, das rational und naturwissenschaftlich begründet ist. Damit ist bei den Schüler:innen der Grundstein gelegt, an gesellschaftlich bedeutenden Entscheidungsprozessen verantwortungsbewusst teilzuhaben, aber auch umweltverträglich und reflektiert - im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung - zu handeln. Zukunftsfähig macht darüber hinaus die Schulung der Bewertungskompetenz, die z.B. im Bereich der Bioethik, der die kritische Beurteilung moderner biotechnologischer und biomedizinischer Verfahren zum Inhalt hat, eine große Rolle spielt. Schließlich wollen wir unseren Schüler:innen in der Sekundarstufe II Perspektiven für die berufliche Orientierung sowie Grundlagen für anschlussfähiges berufsbezogenes Lernen schaffen.
Erste Hilfe am MGM
Was ist zu tun, wenn wir auf eine am Boden liegende Person treffen, die bewusstlos zu sein scheint?
Diese und viele weitere Situationen, in denen Menschen Erste Hilfe benötigen, spielen unsere Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 8 durch - mal als hilfsbedürftige Person, mal als Ersthelfer - ganz nach dem Prinzip Pestalozzis „Lernen mit Kopf, Herz und Hand.“
Das ist uns hier am Markgräfler-Gymnasium besonders wichtig. Deshalb haben wir Erste Hilfe als Fach in der 8. Klasse mit einer Poolstunde im Fächerkanon verankert. Angeleitet werden sie durch einige unserer Biologie-Lehrkräfte, die auch Ausbilder für Erste-Hilfe sind. Dabei arbeiten wir eng mit unserem Kooperationspartner zusammen, dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Müllheim, der uns mit Material und Weiterbildungen unterstützt und für diese Erste-Hilfe-Kurse am MGM auch eine Teilnahmebescheinigung ausstellt. Diese ist auch Voraussetzung für unsere ausgebildeten Schülerinnen und Schüler, sich weiter bei SAMUDA zu engagieren.
Das sind unsere Schülersanitäter, die immer dann gerufen werden, wenn sich Mitschülerinnen und Mitschüler in der Schule verletzt haben oder es ihnen gesundheitlich nicht gut geht.